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  • AutorenbildChristina Lerner

Das gehört in die Stallapotheke!

Aktualisiert: 12. Dez. 2019

Stallapotheke, Tierheilpraxis Lerner - Tiernaturheilkunde & Tierphysiotherapie
Was gehört in die Stallapotheke?

Eine Stallapotheke sollte auf jedem Hof, in jedem Stall und auch in jedem Spind vorhanden sein. Im Notfall muss alles sofort griffbereit sein.

Ich habe hier eine Checkliste zusammengestellt, mit der Sie für die Erstversorgung, ob groß ob klein, gerüstet sind — folgende Mittel ersetzen nicht den Tierarzt oder Tierheilpraktiker!


Homöopathische Arzneimittel:

  1. Arnica C30 (Hochpotenz!) bei akuten Verletzungen, Traumata, Hämatomen

  2. Apis C30 (Hochpotenz!) bei Wespen- und Bienenstichen

  3. Bach® Rescue Tropfen

  4. Traumeel® Tabletten bei Traumata, Verstauchungen, Hämatomen

  5. Euphrasia Augentropfen von WALA als Einmalampullen gegen tränende Augen, leichte Verletzungen des Auges

Wundversorgung:

  1. Desinfektionsspray, am besten Octenisept® (brennt nicht!)

  2. Antiseptische Wundheilsalbe, z.B. Betaisodonna®

  3. Zinksalbe, z.B. Mirfulan®

  4. Traumeel® Salbe, bei Verstauchungen und Prellungen (rein pflanzlich)

  5. Kaolin, eine Art Heilerde, die man sehr gut äußerlich zum Kühlen und gegen Hämatome verwenden kann

  6. 0,9%ige isotone Kochsalzlösung zum Spülen von Wunden

  7. Propolis zur Desinfektion und Wundheilungsförderung kleinerer Verletzungen

Kolik- und Kreislauf- Akutmittel:

  1. Colosan® bei übermäßigen Blähungen (NUR zur Erste Hilfe, ersetzt nicht den Tierarzt!)

  2. Crataegutt bei Kreislaufschwäche

  3. Anis-Fenchel-Kümmel-Tee bei leichten Verdauungsproblemen

Verbandsmaterial:

  1. Mullbinden (mind. 4) in Verschiedenen Größen

  2. Sterile Wundauflagen in mehreren Größen, auch XXL

  3. Verbandsmull

  4. Gewebeklebeband (mind. 40×80 für Hufverbände)

  5. Teerverband

  6. Haftbandagen

  7. Dreieckstücher

  8. Gut klebendes und v.a. breites Pflasterband z.B. Leukoplast®

Zusätzliche Materialien und Hilfswerkzeuge:

  1. Schere

  2. Zeckenzange

  3. Latexhandschuhe

  4. Fieberthermometer

  5. Taschenlampe

  6. 2 Pinzetten (spitz und abgerundet)

  7. Plastiktüten in mehreren Größen; zur Entsorgung der benützen Verbandsmaterialien und als Auflage für Verbände

  8. Nasenbremse: Vorsichtig verwenden! Durch den LEICHTEN Druck (nicht Quetschung!) auf die Oberlippe und die dort liegenden Akkupressurpunkte kommt es im Pferdegehirn zur Ausschüttung von Endorphinen, die den Schmerz unterdrücken

Für den Zweibeiner:

  1. Pflaster

  2. Desinfektionsspray, z.B. Octenisept® das brennt nicht und kann auch bei kleineren Wunden für unsere Vierbeiner verwendet werden

  3. Traumeel® Tabletten, falls man sich selbst beim Versorgen der Vierbeiner stößt oder getreten wird

  4. Nervennahrung, z.B. Traubenzucker, Schokolade, Gummibärchen

Was gibt es zu beachten:

  1. Haltbarkeit der Verbandsmaterialien und Medikamente regelmäßig überprüfen

  2. Regelmäßig die Vorräte auffüllen; man kann nie zu viel haben 😉

  3. Offene Salben regelmäßig ersetzen. In den geöffneten Tuben können Keime und Bakterien wunderbar gedeihen und sich vermehren

Für kleine Verletzungen und Verstauchungen sind Sie damit schon mal sehr gut ausgerüstet. Wichtig wären dann noch die Vitalwerte oder kurz PAT Werte Ihres Pferdes. Diese sollten Sie immer parat haben. Zu beachten wäre noch, dass die Werte nur vergleichbar sind wenn sich Ihr Pferd im Ruhezustand befindet.

  1. P wie Puls:

Die Pulsfrequenz lässt sich am einfachsten mit einem Stethoskop messen – hat ja auch jeder im Spind liegen 😉 – es funktioniert aber auch mit den Fingern. Hier aber nie den Daumen verwenden, da er einen eigenen Puls hat.

Es gibt zwei Stellen beim Pferd, an denen der Puls gemessen werden kann. Einmal am linken Ellenbogenhöcker des Vorderbeins oder an der Ganasche, hierzu die Finger am linken Unterkieferast (am geraden Teil kurz vor der Rundung der Ganasche) anlegen. Dann die Schläge 60 Sekunden lang zählen und Sie haben den genauen Wert. Es genügen aber auch 15 Sekunden zählen und dann den Wert mal 4 nehmen.

  • Im Ruhezustand hat der Puls beim Pferd 28-40 Schläge pro Minute.

  • Wenn er dauerhaft bei 60 Schlägen pro Minute ist, steht das Pferd unter Stress oder ist krank.

  • Ab 80 Schlägen pro Minute wird es kritisch und SPÄTESTENS dann sollte der Tierarzt gerufen werden.

  1. A wie Atmung:

Den Atem können Sie entweder an den Nüstern oder an den Flanken erkennen.

Ein erwachsenes Pferd atmet im Ruhezustand 8-16 Züge pro Minute.

Bei leichter Arbeit sind es 30 Züge, bei mittlerer bis schwerer Arbeit 70-80 Atemzüge pro Minute.

Ab 120 Atemzüge pro Minute setzt bereits eine Überanstrengung ein.

Neugeborene Fohlen haben eine deutlich stärkere Atmung mit 60-80 Züge pro Minute die sich in den folgenden Wochen bereits auf 20 – 40 Atemzüge pro Minute reduzieren.

  1. T wie Temperatur:

Das Thermometer wird in das Rectum eingeführt und die Spitze leicht an die obere Darmwand gelegt bis der Piepston zu hören ist.

Wie bei allen Werten gilt auch bei der Temperatur: die Werte sind nur vergleichbar im Ruhezustand.

  • Ein erwachsenes Pferd hat 37,5 – 38,2 Grad Celsius Normaltemperatur.

  • Bei Belastung und körperlicher Anstrengung kann die Temperatur auf 39 – 40 Grad Celsius ansteigen. Danach sollte sich die Temperatur allerdings alle 10 Minuten um 1 Grad Celsius reduzieren.

  • Eine konstante Temperatur ab 40,5 Grad kann zu Gewebeschädigung und sogar zur Zerstörung der Zellen führen.

  • Untertemperatur kann bei Schockzuständen und Kreislaufproblemen auftreten.

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