Christina Lerner
Sonnenbrand beim Pferd
Aktualisiert: 12. Dez. 2019
Wie kann ein Pferd, trotz Fell einen Sonnenbrand bekommen?
Ja leider geht das schneller als man denkt. Schaut man sich ein Pferd genauer an, hat es nicht überall gleich viel Fell. Um die Nüstern, im Bereich der Augen und der Schweifrübe ist das Fell nicht so dicht und bietet daher weniger Schutz vor den gefährlichen und schädlichen UV-Strahlen. Auch die Haut des Pferdes ist sehr unterschiedlich: Dunkle Pferde haben eine dunkel-pigmentierte Haut, die gegen die Sonnenstrahlen besser geschützt ist. Hellere Pferde, z.B. Isabell, Perlinos, Smokey-Cream, Cremellos etc. – v.a. die mit dem Creme-Gen, haben eine rosa Haut ohne natürlichen Sonnenschutz. Bei den Schecken sieht es genauso aus – die Haut unter den weißen Flecken ist rosa und damit nicht ausreichend vor den Sonnenstrahlen geschützt. Dasselbe gilt auch für alle Abzeichen (Blesse, Stern, Schnippe oder Abzeichen an den Gliedmaßen).

Übrigens haben Schimmel eine schwarze Haut und haben so auch einen guten Schutz gegen die Sonnenstrahlung; eine Ausnahme sind allerdings die Schimmel, die als Fohlen Abzeichen hatten, dann sollte die Haut an den entsprechenden Stellen genauer untersucht werden.
Auch die Fesselbeugen sind anfällig für Sonnenbrand, da hier die Haut besonders dünn ist. Gepaart mit einer Fellaufhellung und rosa Haut, ist ein Sonnenbrand meist schon vorprogrammiert. Vorsicht ist geraten, wenn Ihr Pferd im Sommer unter Mauke leidet – meist handelt es sich hierbei um einen Sonnenbrand!
Ist es Sonnenbrand?
Je nach Grad der Verbrennung können folgende Symptome auftreten:
eine leichte Rötung mit Wärmeentwicklung (leichter Sonnenbrand)
Bläschen – / Ödem – und später Schorfbildung (schwerer Sonnenbrand)
Nekrosen, Fieber (hochgradiger Sonnenbrand)
Schon ein leichter Sonnenbrand kann sehr schmerzhaft sein. Meist juckt die Haut und die Pferde kratzen sich – dadurch wird ein Sonnenbrand leider auch oft mit anderen Hautkrankheiten verwechselt. Sind bereits großflächig Stellen betroffene oder das Pferd bereits Fieber hat, muss sofort das Tier an einen kühlen, schattigen Ort gebracht und der Tierarzt gerufen werden!
Wie müssen die betroffenen Stellen behandelt werden?
Als erstes muss das Pferd in den Schatten und braucht genügend Wasser zum saufen. Je nach Schwergrad können kühlende Umschläge gemacht werden, Aloe Vera (hier am besten den Saft einer frischen Frucht, da in vielen Kühlgels Zusätze enthalten sind, die die Haut erneut reizen können; am allerbesten reine Aloe Vera Salbe aus der Apotheke), mit Propolis Tinktur/Salbe könnt ihr die Wundheilung beschleunigen, da es zellerneuernd und zudem antispetisch wirkt.
Wie kann ich Sonnenbrand bei meinem Pferd vermeiden?
Zu allererst sollte für Schatten gesorgt werden – auch wenn ein kühler Unterstand zur Verfügung steht und die Pferde freien Zugang dazu haben. Eine saftige grüne Wiese werden sie auch bei hohen Temperaturen und permanenter Sonneneinstrahlung nur ungern verlassen, wenn überhaupt nur ganz kurz zum Saufen oder um sich für ein paar Minuten vor den Mücken und Bremsen zu retten. Noch einfacher wäre es, die Weidezeit auf die frühen Morgen- und späten Abendstunden zu verlegen, wenn die Sonne noch nicht oder nicht mehr hoch steht.

Und noch einfacher ist es, die Pferde zu den wärmsten Zeiten am Tag gar nicht erst raus zulassen – und das ist nicht nur für die Sonnenbrand-gefährdeten Pferde wichtig!
Wie schnell Pferde überhitzen, können Sie im Artikel zum Thema Hitzeschlag und Dehydrierung lesen.
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