Zeckenmittel im Test – was hilft wirklich?

Diese kleinen schwarzen Biester, die es immer irgendwie auf die Haut schaffen. Noch viel leichter als bei uns Menschen haben es die Blutsauger bei unseren Hunden.
In den letzten Jahren hat sich der Zeckenbestand vervielfacht und auf ganz Deutschland ausgebreitet. Am schlimmsten betroffen sind immer noch Bayern und Baden-Württemberg.
Auf der Info Website http://www.zecken.de/ findet ihr alles Wissenswerte über Zecken, deren Ausbreitung und vieles mehr.
Zecken sind wahre Überlebenskünstler – sie können bis zu 2 Jahre ohne Nahrung überleben!

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Nur mal am Rande – in Kanada treten Zecken in ganzen Schwärmen auf und befallen die dort lebenden Elche. Aufgrund der Vielzahl an Zecken auf einem Tier, kommt es zum regelrechten Leersaugen der sogenannten „Geisterelche“ – ohne Fell, mit blutig gekratzten Stellen und blasser Hautfarbe. Bis zu 150.000 Zecken können ein Tier befallen!

Bild: Scott Bauer. [Public domain], via Wikimedia Commons

Wegen der Übertragung von Krankheiten durch Zecken, ist es sehr wichtig, dass wir nicht nur uns schützen, sondern auch unser Vierbeiner. Hier einmal die Krankheiten mit den entsprechenden Symptomen:

  • Borreliose: ist eine bakterielle Infektion und zeigt sich durch Müdigkeit, Appetitlosigkeit, Lahmheit  
  • Babesiose = Hundemalaria: führt zur Zerstörung der roten Blutkörperchen und zeigt sich durch Fieber, blasse Schleimhäute, Gelbsucht mit dunklem Urin
  • FSME: wird durch Viren ausgelöst und führt zur Hirnhautentzündung, die sich wiederum durch Lahmheit, Fieber, Schmerzempfindlichkeit und sogar epileptische Anfälle bemerkbar macht
  • Anaplasmose: zeigt sich durch Fieber, Lethargie, blasse Schleimhäute, Lahmheit und Gewichtsverlust

Übrigens muss das Immunsystem von Pferden deutlich öfter mit Borreliose-Erregern klarkommen, deswegen sind sie weniger anfällig für die Krankheit als Hunde.

So nun aber zu ein paar Mitteln, die ich für euch zusammengesucht habe:

Natürliche Zeckenabwehr:

  • Granatapfelschalen Pulver

Der Wirkstoff der Granatapfelpulvers ist Piperidinallkaloid Pelletierin, ein Gift das Spinnentiere (Milben, Zecken etc.) lähmt. Einfach mit einem großen Kosmetikpinsel täglich bzw. vor jedem Spaziergang Hund und Pferd einpudern. Das Pulver bekommt man in jedem Reformhaus.

  • Kokosöl

soll angeblich wegen der enthaltenen Laurinsäure gegen die kleinen Blutsauger helfen. Nur das verklebte und fettige Hundefell am Ende finde ich dann wieder nicht sehr praktisch.

  • Bierhefe

die Zecken mögen den Geruch nicht (hier v.a. das Vitamin-B) leider geht das den meisten Hunden auch so – also vorsichtig in kleineren Dosen unter das Lieblingsfutter mischen.
Die 500g Dose gibt es z.B. bei Masterhorse für 6,95€.

  • Ätherische Öle Zitrone und Eukalyptus

riecht angenehm und hält auch Mücken fern. Ein paar Tropfen hinter die Ohren und zwischen die Schulterblätter geben. Es kann allerdings sein, dass euer Hund den Geruch nicht mag. Die kauft ihr am besten in der Apotheke.

  • Babypuder und Kieselgur

die Pulver trocknen den Panzer der Zecken aus. Einfach vor jedem Wald- und Wiesenspaziergang das Fell eurer Hunde einstauben. Macht das am besten gleich draußen im Freien 😉 Babypuder gibts in jedem Drogeriemarkt und die Kieselgur gibt´s z.B. auch von cdVet ab 9,95€.

eine Mischung aus Schwarzkümmel-, Jojoba-, Lavendel- und Manukaöl. Äußerliche Anwendung. Ab 19,95€ pro 100ml erhältlich.

beinhaltet 100% Schwarzkümmelöl, welches den Hautgeruch des Hundes verändert. Das Öl gebt ihr einfach übers Futter – täglich je nach Größe eures Vierbeiners 2-6 Tropfen. Es ist übrigens auch für Pferde geeignet, hier füttert ihr 10ml bei Kleinpferden und 20ml bei Großpferden. Nicht ganz billig mit 29,95€ pro 100ml.

beinhaltet neben Geraniol auch verschiedene Öle und kann auch für Welpen ab 3 Monaten verwendet werden. 5 Pipetten gibt es chon ab 5,40€.

Chemische Zeckenabwehr:

als Pipette oder Spray erhältlich. Soll das Nervensystem der Zecke angreifen, jedoch nicht das von Säugetieren. Die Zecken sterben nach Kontakt mit dem Mittel ab.
6 Pipetten gib es ab 26€.

enthält Permethrinum, ein Pestizid. Es kann zu Juckreiz und Haarausfall beim Hund kommen. Die Wirkung ist super nur leider ist der Wirkstoff gefährlich. Bei Katzen dürft ihr das Mittel auf keinen Fall anwenden, da die Mietzen diesen Stoff nicht abbauen können und es somit giftig ist. Zudem dürft ihr nach der Anwendung euren Hund nicht ins Wasser lassen, da das Mittel auch für Fische giftig ist. 6 Exspot Pipetten bekommt ihr ab 19€.

das weiße Halsband kann ab der 7. Lebenswoche verwendet werden, darf aber keinen falls in Kinderhände gelangen. Zudem kann man den Hund damit auch nicht ins Wasser lassen, weil der Wirkstoff Delamethrin für Fische giftig ist. Das Band bekommt ihr ab 20€.

Hier mein Fazit für euch:

Lasst die Finger von den Chemiekeulen. Ihr tut euch, euren Hunden und der Umwelt nichts Gutes. Die Produkte von cdVet haben eine gute Wirksamkeit – besser als so manche chemischen Mittel.
Und wenn es gar nicht anders geht, weil ihr in einem besonders befallenen Gebiet unterwegs seid, könnt ihr auch mal mit chemischen Mitteln arbeiten. Wegen der Nebenwirkungen solltet ihr nur im Notfall bzw. Ausnahmefällen auf solche Mittel zurückgreifen.

 


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